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Vereinsgeschichte

Im Jahr 1921 entstand unter dem Namen „Sportverein Visselhövede von 1921“ ein Verein, der ausschließlich den damals stark aufkommenden Fußballsport betrieb. Mitbegründer waren der Gastwirt Heinrich Voigt, Lehrer Wolf, Studienrat Wolf, Bäckermeister Horstmann und andere Freunde des braunen Lederballes. Den Vorsitz hatte der Dentist W. Lehrmann inne. Ebenso wie die Leichtathleten waren die Fußballer auf einen Platz angewiesen, und so spielten sie in den ersten Jahren auf gemieteten Weiden. Längere Zeiten waren Sie auf „von Uffels Weide“ in der Celler Straße im Gange, bis im Jahre 1923 der Landwirt Hermann Gehrke aus Heelsen in der Gemarkung Buchholz hinter dem Stölpenhof einen Heideplatz für die Fußballspiele zur Verfügung stellte.

 

Mit den Jahren war in Visselhövede die Frage einer zentralen größeren Sportanlage akut geworden. Im Jahre 1926 schritt der Flecken Visselhövede zur Tat und pachtete von dem Forstfiskus das an der Celler Straße gelegene Waldgelände, um es allen sporttreibenden Vereinen in Visselhövede zur Verfügung zu stellen. Es sei hier an dieser Stelle den vielen Sportlern gedankt, dass sie keine Arbeit scheuten und mit viel Idealismus dieses Waldgelände – was einige Jahre dauerte – urbar machten.

 

Im Jahre 1937 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Sportvereine „Männerturnverein Visselhövede von 1860“ und „Sportverein Visselhövede von 1921“ zu einem einzigen Sportverein, der die Bezeichnung „Turn- und Sportverein Visselhövede von 1860“ erhielt. Der Vorsitzende des Turn- und Sportvereins Visselhövede wurde der Schwimm- und Bademeister Schöbel, der als tüchtiger Sportler galt und im Jahre 1928 an der Olympiade in Amsterdam teilgenommen hatte.

 

Nach der Kapitulation wurde den Vereinen von der Militärregierung die Ausübung ihrer Tätigkeit untersagt, und so war auch der TuS Visselhövede zum Pausieren gezwungen. Unter Überwindung vieler Mühen und Schwierigkeiten ist es dann dem langjährigen Turnwart Willi Heins – der inzwischen von der Militärregierung zum Bürgermeister der Stadt ernannt worden war – gelungen, die Genehmigung zur Überführung der Vereins in eine neue Organisationsform zu erwirken. Damit war die Voraussetzung für die Fortführung der Leibesübungen in Visselhövede gegeben. Bereits am 3. Oktober 1945, also nur fünf Monate nach Kriegsende, konstituierte sich der neue Vorstand unter Willi Heins als Vorsitzendem. Ihm gehörten der vorherige Vereinsvorsitzende Heinrich Intemann sowie Kraftfahrer Hans Dittmers, Arbeiter Willi Aurin und die Sparkassenangestellte Thea Kuhn an. Als Vereinsname wurde die Bezeichnung „Verein für Leibesübungen Visselhövede von 1860“ gewählt.

 

Der ersten Herren-Fußballmannschaft gelang es, bis zur Amateur-Oberliga vorzustoßen und dort in den Jahren 1948, 1949 und 1950 einen achtbaren Mittelplatz zu halten. Dies erreichten unter Trainer Dipl.-Sportlehrer Schleicher folgende Spieler „Amarika, Faltus, Intemann, Belitz, Rudat, Bernhard, Scheen, Ruppelt, Emde, Kulla und Aurin. In dieser Periode waren namhafte Fußballmannschaften in Visselhövede zu Gast, unter ihnen Mannschaften aus Dänemark und Schweden. Unvergesslich bleibt allen Fußballfreunden der Tag, an dem die Fußballelf des VfL Visselhövede die in der Vertrags-Oberliga spielende Mannschaft von Mainz 05 mit 2:1 Toren bezwang.

 

Der allgemeine Aufschwung des Sportgeschehens hatte noch eine Auswirkung besonderer Art. Die Sportplatzanlage an der Celler Straße erwies sich bald als zu klein und in ihrer räumlichen Gestaltung als ungenügend, so das sich die Vereinsleitung vor die Frage gestellt sah, eine Erweiterung vorzunehmen. Die entsprechenden Arbeiten sind im Jahre 1947 in Angriff genommen wurden. In ihrem Verlauf ist der A-Platz nach den Plänen des Gartenbauarchitekten Sauer, Wolfsburg, in seiner heutigen Form neu gestaltet worden. Für Umkleidezwecke wurde eine Baracke aufgestellt. Die Sportplatzerweiterung ist in den schweren Nachkriegsjahren nur möglich geworden, weil der Verein in großzügiger Weise von seinen Mitgliedern durch freiwillige Arbeitseinsätze, von den Visselhöveder Industriebetrieben durch finanzielle und materielle Zuwendung und von den Behörden und Sportorganisationen durch manchen wertvollen Rat und auch durch die Tat unterstützt worden ist.

 

Besondere Bedeutung für die Aufbringung der nötigen Gelder hatte eine Bausteinaktion, und es ist dem Verein ein dringendes Bedürfnis, an dieser Stelle all den Bürgern und Freunden des Sportes zu danken, die in irgendeiner Form an der Erweiterung der Sportplatzanlage, sei es durch Geld-, Sach-, oder Arbeitsleistungen, mitgewirkt haben. Dieser Dank gebührt auch dem jetzt in Verden lebenden Bahnmeister König mit seinen Leuten, und er gebührt in besonderem Maße dem großen Förderer des Sportes in Visselhövede, Hans von Deylen. Trotz einer schweren, im Kriege davongetragenen Verwundung, hat sich Hans von Deylen in selbstloser Weise und ohne Rücksicht auf seine Person für die Belange des Vereins eingesetzt. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Fertigstellung der Anlage zu erleben, weil er im Jahre 1948 den Folgen seiner Verletzungen erlegen ist. Ihm und seinem Wirken zu Ehren wurde die Sportarena nach ihrer Fertigstellung „Hans-von-Deylen-Kampfbahn“ genannt.

 

In dem Jubiläumsjahr 1960 fiel der vereinsrechtlich bedeutsame Schritt der Eintragung in das Vereinsregister, so dass der Name nunmehr amtlich „VfL Visselhövede e.V. von 1860“ lautete.

 

Ein herausragendes Ereignis war zweifellos, als am 17. + 18. Oktober 1981 das neue Vereinsheim auf dem Sportgelände an der Celler Straße eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben wurde. Dank der tatkräftigen Eigenleistungen, vor allem der Mitglieder der Fußball- und Tennisabteilung, gelang die Fertigstellung des Gebäudes in verhältnismäßig kurzer Zeit. Bei Vereinen gleicher Größe wird ein solches, vereinseigenes Heim sicher nicht oft anzutreffen sein.

 

1991 war für die Fußballabteilung ein ganz wichtiges Jahr. In diesem Jahr wurde mit der Verpflichtung von Trainer „Hans Braun“ der Grundstein für eine erfolgreiche Fußballzeit gelegt. Innerhalb von drei Jahren stieg man von der ersten Kreisklasse bis in die Bezirksliga auf. Zum 75. Geburtstag hätte die Mannschaft sich selbst das schönste Geschenk machen können, den Aufstieg in die Landesliga. Leider hat es nicht ganz gereicht. Nach einem dramatischen Relegationsspiel in Stade unterlag man dem TSV Bardowick mit 3:4. Ein Jahr später gelang dann doch der ersehnte Aufstieg in die Landesliga, wo man drei Jahre spielte. Danach ging es wieder bergab bis in die Kreisliga. Hier gelang aber in souveräner Manier der sofortige Wiederaufstieg in die Bezirksklasse, wo man bis zur Saison 2005/2006 spielte. Aufgrund einer Spielklassenreform — Wegfall der Bezirksklassen — konnte man sich nicht für die Bezirksliga qualifizieren. So spielt man ab dieser Saison wieder in der Kreisliga Rotenburg.

 

Drei Jahre spielte der VfL Visselhövede wieder in der Kreisliga und entging dabei in der Saison 2007/2008 nur knapp dem Abstieg. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Bernd Santl als neuer Trainer gelang in dessen zweiter Saison die Kreisliga-Meisterschaft und erneut der Aufstieg in die Bezirksliga. Leider musste der VfL Visselhövede sich sehr früh in der Saison auf Grund von persönlichen Differenzen von einer Gruppe von Leistungsträgern trennen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten konnte die Mannschaft sich zwischenzeitlich von den Abstiegsrängen distanzieren, musste aber zum Saisonende dem kleinen Kader Tribut zollen und stieg direkt wieder ab in die Kreisliga. Bereits in der Saison 2012/2013 stieg der VfL aber erneut in die Bezirksliga auf und konnte diesmal die Klasse halten, aber denkbar knapp. Im Relegationsspiel gegen den TB Uphusen II führte Visselhövede bis zur Nachspielzeit, muss dann doch in die Verlängerung, ging nach einer Unwetterunterbrechung, die fast zum Spielabbruch führte, erneut in Führung, fing sich wieder den Ausgleich und siegte dann im Elfmeterschießen mit 11:10. Im darauffolgenden Jahr erreichte Visselhövede mit dem neunten Tabellenplatz nach zehn Jahren erstmals wieder einen einstelligen Tabellenplatz auf Bezirksebene, stieg aber ein Jahr später als Tabellenletzter, nach einer Rückrunde ohne einzigen Sieg, abermals in die Kreisliga ab. Nach einer einer abermals katastrophalen Saison und einem weiteren Abstieg, fand sich Visselhövede in der 1. Kreisklasse wieder, setzte dann aber direkt wieder zur Kehrtwende in die Bezirksliga an. Die Saison in der 1. Kreisklasse wurde der VfL überzeugend Tabellenerster und kehrte damit direkt in die Kreisliga zurück, wo mit dem zweiten Tabellenplatz nur knapp der Durchmarsch verpasst wurde. Nach dreizehn Siegen, drei Unentschieden und elf Punkten Vorsprung auf den Rest der Kreisliga, sorgte die Corona-Pandemie für ein frühzeitiges Ende der Saison und die Rückkehr in die Bezirksliga.

 
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